Die Wassermühle in Stemmen - ein Ort der Geschichte!
Die bereits im 11. Jahrhundert erstmals erwähnte Wassermühle liegt ruhig mit ihrem idyllischen Mühlenteich an der Lehrde, einem kleinen Nebenfluss der Aller. Heute ist die Wassermühle ein technisches Denkmal und damit ein lohnendes Ausflugsziel in der Gemeinde Kirchlinteln.
Die bereits im 11. Jahrhundert urkundlich erwähnte Mühle wurde 1231 mit Genehmigung des Erzbischofs Gerhard von Bremen an das Domkapitel zu Verden verkauft. Die Verdener Bischöfe vergaben sie als Erbzinsmühle. Sie ist die älteste im Landkreis Verden bekannte Mühle. Sie hatte zwei Wasserräder und einen Ölschlag. 1718 wird sie als "die königliche Wassermühle an der Leere" (Lerde) genannt. 1750 soll der Wassermüller Dohrmann die Rechte vom Domkapitel Verden für 3.300 Taler abgelöst haben.
Unter seinem Sohn erhielt die Korn- und Ölmühle 1898 ihre heutige Gestalt. Die Wasserräder wurden durch eine Turbine ersetzt und das Müllerhaus gebaut. Unter dem Enkel Lindemann entwickelte sich die Mühle ab 1920 zu einer modernen Handelsmühle. 1947 entstand das auf Pfählen errichtete 1.200 t fassende Silo mit einer Abnahmeleistung von 60 t/h und einer Trocknungsleistung von 5 t/h. Ein weiterer Dieselmotor, der den Generator treibt und die Stromversorgung sichert, wurde eingebaut.
Der Betrieb umfasste acht Doppelwalzenstühle zur Mehrproduktion, eine Hammermühle und eine Futterpresse zur Herstellung von Mischfutter (Tagleistung 25 t Mehl, 30 t Mischfutter). 1980 ging die Mühle Lindemann an die Nichte Ulrike Rusack über. 2003 musste der Betrieb wegen der fortschreitenden Konzentration auf wenige Großmühlen und Mischfutterbetriebe stillgelegt werden. Die Mühlentechnik ist funktionsfähig. Die Wasserkraft wird heute zur Stromerzeugung genutzt.
Entfernung zum Aller-Radweg bzw. Aller-Elbe-Radweg:
Die Nebenstrecke vom Aller-Radweg ist ab der Aller-Fähre Otersen 6 km entfernt.