Im malerischen Ortsteil Wieckenberg, nur 2 km von Wietze entfernt, liegt die märchenhafte Stechinelli Kapelle. 1692 erbaut, wirkt sie durch ihr Äußeres wie ein Bauernhaus. Im Inneren jedoch überrascht sie durch einen festbarocken Stil, der bis heute gut erhalten ist.
Märchenhaft wie die Pracht der Kapelle ist auch das Schicksal des Erbauers - Francesco Maria Capellini (1640 -1694), genannt Stechinelli (sprich: Steckinelli).
Als 15jähriger Page kam er an den Hof Herzogs Georg Wilhelm von Celle und stieg bis zum General-Erbpostmeister der welfischen Fürstentümer mit Reichsfreiherrenstand auf. Durch einen schwunghaften Handel mit Wein und Tuchen und mit Grundstücksgeschäften erwarb er sich einen legendären Reichtum und mehrere Rittergüter, zu denen auch das Rittergut in Wieckenberg zählte. Hier mit einem im barocken Stil angelegten Lustgarten, von dem ein barocker Brunnen geblieben ist, das Hoftor und die Kapelle, die er nach seinen Entwürfen im Jahr 1692 erbauen ließ, deren Vollendung 1699 er aber nicht mehr erlebte.
Seine Frau, die den Bau vollenden ließ, soll der Legende nach die 13 Kinder in den Deckenmalereien mit verewigt haben...
Die Kapelle ist bei Bedarf nun zu den genannten Zeiten für Sie geöffnet. Wen Sie für wann ansprechen oder in diesen Zeiten spontan anrufen können, entnehmen Sie bitte jeweils aktuell am Aushang an der Kapelle. Am Wochenende (außer in der Zeit von 13.00 - 15.00 Uhr) versuchen Sie bitte die Küsterin unter Tel. 05146-2516 zu erreichen.
Gottesdienste finden in der Regel jeden zweiten Sonntag im Monat und an den zweiten kirchlichen Feiertagen (Ostermontag, Pfingstmontag...) statt.
Weitere Informationen und Anfragen zu Führungen bitte direkt im Kirchenbüro unter Tel. 05146-8443 erfragen.
Übrigens:
Wer dem Zeichen der Jacobsmuschel in der Südheide folgt gelangt auch zur Stechinellikapelle in Wieckenberg. Die Wanderer dieses Jacobus-Pilgerwegs können hier ihren Pilgerpass stempeln.
"Auf den Spuren des Postmeisters" heißt die Route eines neuen Themenradweges durch das Obere Örtzetal, an dessen südlichstem Ende die Stechinelli-Kapelle liegt. Ausgeschildert mit einem Posthorn können sich Radfahrer auf eine reizvolle kulturhistorische Spurensuche begeben.
Eintritt: frei